Welche Datei mit welchem Programm geöffnet wird, war bis Mac OS X 10.5 eine relativ unübersichtliche Angelegenheit, weil neben den neueren Uniform Type Identifiers (UTI) auch die Methoden des klassischen Mac OS (type and creator codes) unterstützt wurden. Mit der Veröffentlichung von Snow Leopard hat Apple einen seiner berüchtigten klaren Schnitte gemacht und selbst treueste Anhänger vor den Kopf gestoßen: Künftig entscheidet die Dateinamenerweiterung darüber, welches Programm sich für eine Datei zuständig fühlen darf. Der einzige Weg, den UTI zu umgehen, wirkt trotz der Integration in den Finder wie ein reichlich obskurer Hack: Wählt man über den Get Info-Dialog eine von der UTI-Bindung abweichende Application Binding, wird eine usro
-Ressource im Ressource Fork der Datei erzeugt, die den vollständigen Pfad zur gewünschten Applikation enthält.
Das ist natürlich nicht schön. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich das Problem nicht nachvollziehen kann. Dank der Änderung muss ich mir keine Gedanken darüber machen, ob diese Bilddatei mit Preview und jene mit Photoshop geöffnet wird, oder ob ein ganz bestimmtes Skript lieber mit XCode als mit BBEdit bearbeitet werden möchte. Wenn ich jemals in die Situation kommen sollte, denselben Dateityp je nach Kontext regelmäßig mit verschiedenen Applikationen öffnen zu müssen, verwende ich einfach die praktische DragThing-Funktion Use hot key to open Finder selection with item
, mit der man bisher das unvorhersagbare Dateiöffnungsverhalten in OS X umgehen konnte.