Security Through Obscurity

Es ist nicht immer beruhigend, Näheres über das Sicherheitskonzept des eigenen Backup-Anbieters zu erfahren:

Wienholtz ist aus seinem metallicgrauen BMW-Sportwagen gestiegen, hat sich die Hände in die Hosentaschen gesteckt und erklärt noch einmal, mit welchen Strategien sich die digitalen Schätze all dieser Menschen schützen lassen. Man könne einen Sicherheitstrakt errichten. Man könne Männer mit Gewehren an die Eingänge stellen. Massive security nennt das Wienholtz, 35 Jahre alt, ein feiner Bartstreifen umrahmt sein Kinn. Man könne die Computertürme auch in einem Stahlbetonbunker versenken. Oder man macht es wie wir, sagt Wienholtz. Man packt das Rechenzentrum irgendwohin, wo es nicht auffällt. Man bindet es in urbane Strukturen ein. Zwischen dem Bartstreifen formt sich ein Lächeln. Wienholtz, der Technikvorstand, schaut wie einer, der sich etwas sehr Kluges ausgedacht hat.

Als perfekte Ergänzung dieser Strategie betrachtet der Herr Technikvorstand eine Geheimhaltungserklärung, die mit 5000 Euro Vertragsstrafe bewehrt ist. Sehr lustig, Herr Wienholtz! Eine unauffällige Fassade für meine wertvollen Daten kann ich selbst aufbauen, von Ihnen erwarte ich den Stahlbetonbunker und das schwer bewaffnete Wachpersonal, so wie ich es aus Funk, Fernsehen kenne.