Nach jahrzehntelangem Spott über die relative Unhandlichkeit von Linux-Systemen für den Hausgebrauch und gewissen Abweichungen von der ursprünglichen Idee Linus Torvalds' ist 2022 mein persönliches YoLD, was allerdings wenig mit Linux und viel mit meiner CLI-basierten Arbeitsumgebung zu tun hat, die sich nur noch punktuell auf die UI-Vorzüge von macOS (aber in zunehmendem Maß auf Apple-Dienste) stützt.
Für mein Experiment genügt ein gut erhaltenes und sehr günstiges Lenovo ThinkPad X260 von 2016, auf dem nach der Installation von Ubuntu 22.04 (aka Jammy Jellyfish) zunächst nur die Feststelltaste zur Escape-Taste verwandelt werden muss. Das unter macOS zentrale Kommando open
heißt hier xdg-open
, was sich aber durch ein Alias in .bashrc
harmonisieren lässt.
Ärgerlich ist die Einrichtung eines nur 100G großen LVM-Volumes durch den Installer, obwohl ausdrücklich die gesamte SSD genutzt werden sollte (und die verschlüssselte Partition auch 235G umfasst). Zum Glück lassen sich LVM-Volume und ext4-Dateisystem nachträglich vergrößern:
$ sudo lsblk NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINTS sda 8:0 0 238.5G 0 disk ├─sda1 8:1 0 1G 0 part /boot/efi ├─sda2 8:2 0 2G 0 part /boot └─sda3 8:3 0 235.4G 0 part └─dm_crypt-0 253:0 0 235.4G 0 crypt └─ubuntu--vg-ubuntu--lv 253:1 0 100.0G 0 lvm /var/snap/firefox/common/host-hunspell / $ df -h | grep ubuntu--vg-ubuntu--lv /dev/mapper/ubuntu--vg-ubuntu--lv 100G 27G 73G 27%% / # Vergrößerung des LVM-Volumes (Test) $ sudo lvresize -t -v -l +100%FREE /dev/mapper/ubuntu--vg-ubuntu--lv # Umsetzung nach erfolgreichem Test $ sudo lvresize -v -l +100%FREE /dev/mapper/ubuntu--vg-ubuntu--lv # Vergrößerung des Dateisystems $ resize2fs -p /dev/mapper/ubuntu--vg-ubuntu--lv $ df -h | grep ubuntu--vg-ubuntu--lv /dev/mapper/ubuntu--vg-ubuntu--lv 232G 27G 194G 13% /
Weniger ärgerlich als mysteriös ist die Tatsache, dass bei der Wahl unterschiedlicher Passwörter für die LUKS-Schlüsseldatei und das Nutzerkonto die Entschlüsselung der Festplatte (mit dem LUKS-Passwort) beim Start fehlschlägt. Ich muss nicht alles verstehen.
Weil das vorhandene vim nicht mit der Systemablage zusammenarbeitet, muss eine GTK-Version nachinstalliert (sudo apt install vim-gtk3
) werden, nebst einer Anpassung von .vimrc
(clipboard = unnamedplus
). Außerdem fordert eines meiner vim-Plugins das Programm ctags (sudo apt install exuberant-ctags
). Für alle weiteren textbasierten Angelegenheiten benötige ich LaTex (sudo apt install texlive-full
) und Pandoc (sudo apt install pandoc
). Die LaTeX-Konfiguration besteht in einer Kopie des texmf
-Ordners nach ~/texmf
und der magischen Befehlskette sudo texhash; updmap -user --enable MixedMap pad.map
. Als Nächstes widme ich mich dem Mailstack.