Im Internet wird spekuliert, dass die verheerenden Brände auf Rhodos die dort urlaubenden Europäer von der Dramatik der Klimakatastrophe überzeugen könnten. Buchstäblich naheliegender ist die Situation von Menschen ohne europäischen Pass, die ebenfalls ohne adäquate Versorgung und Perspektive auf griechischen Inseln ausharren müssen, manchmal sogar deutlich länger als zwei Tage.
Szenenwechsel, Flughafen von Rhodos. Hier haben Touristinnen und Touristen, die wegen des Feuers ihre Unterkunft verloren haben, ihr Lager auf dem Fußboden aufgeschlagen. Wie Mario Wiese aus Oberösterreich, der sich vom Reiseveranstalter in der Not alleine gelassen fühlt:
Wir liegen hier seit zwei Tagen. Es gibt keine Decken, nichts. Auch Kinder seien da,die brauchen Milch oder irgendetwas. Aber es gibt nichts. Bei diesen Worten schießen dem Mann die Tränen in die Augen. Es würde keine Informationen geben, ob man nach Hause fliegen könne.Man muss sich um alles selber kümmern, sagt der Österreicher sichtlich verzweifelt.
Ein nachhaltiger Lerneffekt ist allerdings in jeder Hinsicht unwahrscheinlich, denn Deutsche lassen sich auch durch Feuer und Vernichtung nicht von ihrem (stets wohlverdienten, stets traumhaften) Urlaub abhalten:
Trotz der anhaltenden Schwierigkeiten auf Rhodos sind heute Morgen auf dem Flughafen der Insel neue Touristen angekommen - darunter ein Paar aus Deutschland. Sie hatten den Urlaub geplant.
Dann sind wir aber storniert worden, erzählt Stefan aus Stuttgart.Eigenmächtig haben wir dann noch mal gebucht und sind nun hergekommen.