Chili und Tabasco in dieser leicht scharfen Gazpacho kann man auch durch frischen Basilikum ersetzen, das Weißbrot lässt sich – statt es zu pürieren – in gerösteten Würfeln auf der Suppe drapieren.
Für eine andalusische Gazpacho kombiniert man frische Tomaten mit getrockneten und fügt statt des Brotes Mandeln hinzu. Angeblich! In Kastilien (Salamanca) wurde mir stattdessen erläutert, dass nur die andalusische Gazpacho – anders als die klassische – Brot enthält (und zwar geröstetes). Aber auch darauf sollte man sich angesichts der an Missverständnissen reichen innerspanischen Kommunikation nicht verlassen. Es gibt in Andalusien nämlich keine andalusische Gazpacho, sondern Gazpacho und Salmorejo. Das vegane Restaurant Hicuri in Granada unterscheidet daher zwischen Gazpacho (Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Gurke), die nur zwischen März und Oktober serviert wird, und Salmorejo (Tomaten, Knoblauch, Weißbrot, Olivenöl), also einem leichten Süppchen und einer sättigenden Suppe (die sich bei Bedarf auch noch mit Pinienkernen verstärken lässt).
Avantgardistinnen verwenden Kirschen, Erdbeeren oder Wassermelonen, aber für solche Spielereien ist diese Website viel zu konservativ. Nicht zu konservativ bin ich für folgenden Gazpacho-Salmorejo-Hybrid und hoffe, dass mir diese Frivolität bei meiner nächsten Spanienreise nicht zur Last gelegt wird.
Gurken, Zwiebel und Knoblauch schälen, Paprika (und ggf. die Chilischote) entkernen. Brot in kleine Stücke zerrupfen. Vorbereitetes Gemüse mit den Tomaten, dem Essig, Salz und Pfeffer in einen Mixer geben und fein pürieren. Über Nacht kalt stellen.