Internet-Dienste

Prinzipiell gibt es im Internet nur einen einzigen Dienst: Das Versenden von Daten. Dieser Dienst lässt sich allerdings für die verschiedensten Zwecke verwenden. Die populärste Anwendung ist seit den Zeiten des ARPANET die elektronische Post, Email. Hierbei kommen mindestens vier Rechner zum Einsatz: Vom Rechner des Absenders aus wird die Nachricht zusammen mit der Empfänger- und Absenderadresse an einen Postausgangs-Server weitergeleitet. Dieser gibt die Daten weiter an den Posteingangs-Server des Empfängers, so dass dieser die Nachricht mit seinem Rechner abrufen kann. Bei den übrigen Anwendungen, zu denen auch das World Wide Web (WWW) zählt, genügen theoretisch zwei Rechner: Ein Client sendet Daten, und ein Server reagiert darauf.

Bei der Kommunikation zwischen Clients und Servern kommen je nach Anwendung verschiedene Übertragungsmethoden zum Einsatz:

Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) / Post Office Protocol (POP) / Internet Message Access Protocol (IMAP)
An den meisten Email-Übertragungen sind diese beiden Protokolle beteiligt. Wie in der obigen Grafik zu sehen, werden Emails nach dem SMTP verschickt und landen auf im elektronischen Postfach (Mailbox) des Empfängers auf seinem Posteingangs-Server. Der Empfänger hat zwei Möglichkeiten, auf die Mailbox zuzugreifen:
  • Das POP sieht vor, dass Emails abgerufen, auf einem Client gespeichert und anschließend vom Server gelöscht werden. Dies hat den Vorteil, dass Mails offline gelesen und beantwortet werden können und nur für die tatsächliche Übertragung eine Internet-Verbindung benötigt wird. Problematisch wird das client-basierte Konzept, wenn Emails von mehreren Clients aus abgerufen werden sollen.
  • Das modernere IMAP unterstützt deshalb eine server-seitige Verwaltung von Emails. Auf einem IMAP-Server bleiben Emails gespeichert, bis sie manuell (endgültig) gelöscht werden. Die Benutzerin kann so mit verschiedenen Clients auf alle alten und neuen Nachrichten in seiner Mailbox zugreifen. Der Nachteil: IMAP setzt eine dauernde Internet-Verbindung voraus, um alle Änderungen an der Mailbox mit dem IMAP-Server abgleichen zu können. IMAP-Mailboxen eignen sich deshalb nur bedingt für Modem- oder ISDN-Wählzugänge.
Hypertext Transfer Protocol (HTTP)
Das Protokoll zur Übertragung von Webseiten ist den meisten Internet-Nutzern bekannt aus der Angabe von Adressen wie http://www.uni-koeln.de. Mittlerweile ergänzen die meisten Webbrowser die Angabe des Protokolls selbst, so dass die Eingabe www.uni-koeln.de genügt.
File Transfer Protocol (FTP)
Mit diesem Protokoll lassen sich Dateien von entsprechenden (FTP-)Servern schneller übertragen als per HTTP. Andererseits muss man sich bei der Anzeige von Server-Inhalten mit einer simplen Liste von Dateien begnügen, während mit HTTP übertragene Webseiten übersichtlich gestaltete Auswahlmenüs bieten können.
Network News Transfer Protocol (NNTP)
Noch in den 80er Jahren war dieses Protokoll neben den Email-Protokollen das meistgenutzte. Mittels dieses Protokolls lassen sich die Newsgroups (Diskussionsforen) des USENET und einzelne Beiträge innerhalb der Foren abrufen. NNTP interagiert mit SMTP, da neue Beiträge per Email in eine Newsgroup gesandt werden.

Darüber kann man aus der Perspektive des Clients unterscheiden zwischen:

Download
Der Client fordert bestimmte Daten an und erhält sie vom kontaktierten Server. Als Download zählt neben dem Bezug von Software, Textdateien etc. auch das Übertragen von Webseiten auf den eigenen Rechner. In den meisten Fällen muss die Benutzerin sich dabei nicht identifizieren, d.h. das Netz ist in weiten Teilen frei zugänglich.
Upload
Der Client sendet Daten an einen Server, um sie dort zu speichern oder weiterleiten zu lassen - z.B. bei an eine Email angehängten Dateien (Attachments). Dies können auch Webseiten sein, die im Internet verfügbar gemacht werden sollen. Um Daten auf einem Server speichern zu können, muss eine Benutzerin sich meist mit Namen und Passwort ausweisen.