Die klassische Linsensuppe besteht mindestens aus Linsen, Kartoffeln, Karotten und Zwiebeln. Sehr seltsame Menschen verwenden statt der Kartoffeln Nudeln, aber diese Menschen setzen auch auf Fleisch als Suppenzutat. Davon abgesehen sind der Verwendung von Wurzelgemüse kaum Grenzen gesetzt. Der Einfachheit halber referiere ich zunächst eine Freestyle-Variante.
Diese Zusammensetzung ist – bis auf Sojasauce und Senf – weitgehend Konsens, Minimalistinnen beschränken die Würzung sogar vollständig auf ein wenig Essig, andere Varianten enthalten Essig und Senf, Bohnenkraut und Lorbeer oder Lorbeer, Thymian und Majoran.
Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln und das restliche Gemüse klein schneiden. Das Olivenöl in einem großen Suppentopf erhitzen und die Zwiebeln sowie den Knoblauch darin andünsten. Erst die kleingewürfelten Kartoffeln und dann das restliche Gemüse dazugeben und andünsten. Die Linsen und die Gemüsebrühe in den Topf geben und für 15 bis 30 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln und die Linsen weich sind. Mit Pfeffer, Senf, Essig und Sojasauce (behutsam mit der salzigen Sojasauce) würzen. Die Petersilie fein hacken und zu Tisch etwas Petersilie auf die Suppenteller geben.
Etwas exotischer ist die mediterrane Linsensuppe (in der griechischen Variante: Φακές – Fakés), die ganz ohne Gemüsebrühe auskommt. Die Mischung aus braunen und roten Linsen sorgt dafür, dass die Suppe nicht zu wässrig wird und trotzdem bissfeste Linsen enthält.
Die braunen Linsen mit 2 Liter Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und zugedeckt 20 Minuten auf kleiner Flamme kochen lassen. Inzwischen die Zwiebel und den Knoblauch hacken, Sellerie und Möhren in feine Scheiben schneiden, Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Anschließend in einem anderen Topf das Öl erhitzen und das Gemüse (ohne Kartoffeln) zugedeckt etwa 10 Minuten dünsten. Gemüse, rote Linsen und Kartoffeln zu den braunen Linsen geben und umrühren. Tomaten, Wein, Zitronensaft, Zucker und Essig ebenfalls dazu geben. Pfeffern, aufkochen und noch etwa eine Stunde schmoren lassen – bis die braunen Linsen weich und die roten Linsen breiig sind. Mit Salz und Essig abschmecken.
Masur Dal kann wahlweise als Eintopf, als Reisgericht (Dal Bhat) oder als Beilage interpretiert werden. Gegenüber dem Originalrezept habe ich den Kichererbsenanteil um 50% reduziert und Kartoffeln hinzugefügt (es lebe die kulturelle Prägung), außerdem verwende ich nur 200ml Kokosmilch und dafür etwas mehr Wasser. Dal funktioniert natürlich auch ganz ohne Kichererbsen.
Die eingeweichten Kichererbsen sorgfältig abspülen und in frischem, ungesalzenem Wasser zum Kochen bringen (Kochzeit ca. 1 Stunde). Kartoffeln schälen und in kleine Stücke schneiden. Nach ca. 30 Minuten Zwiebel und Chilischote klein hacken und mit dem gemahlenen Kreuzkümmel und Koriander kurz in Olivenöl anbraten. Kokosmilch, Kartoffeln, 1 Liter Wasser und die Linsen zugeben und auf mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Ingwer und Knoblauch klein hacken und in die Suppe geben, anschließend das Kurkuma einrühren. Die gekochten Kichererbsen abschütten und hinzufügen. Nach weiteren 10 Minuten Kochzeit mit Zitronensaft und Salz abschmecken.
Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln, Salbei, Rosmarin und Thymian grob hacken.
Zwiebel, Knoblauch und Kräuter in Olivenöl andünsten, dann die Linsen zugeben und ebenfalls kurz andünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen, aufkochen lassen, und bei reduzierter Hitze garen (die Linsen sollten bissfest bleiben).
Zucchini und Kirschtomaten waschen. Zucchini in ca. 1cm große Würfel schneiden. Kirschtomaten halbieren. Zucchiniwürfel ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze braten. Mit Salz würzen, dann die Pfanne vom Herd nehmen und die halbierten Kirschtomaten unter die Zucchini rühren. In einem kleinen Topf Balsamico-Essig und Agavendicksaft erhitzen und unter Rühren reduzieren (ca. 1 Minute).
Zucchini, Kirschtomaten und Balsamico-Reduktion unter die Linsen rühren und bei schwacher Hitze noch 5 Minuten ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.